Rückenformen: Der Senkrücken
- evelinepernet
- 26. Feb. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. März 2024
Rückenformen einfach erklärt

Die Ursachen für einen Senkrücken sind vielfältig:
So können bspw. wenig trainierte Bauchmuskeln den Rücken und das daran hängende Rumpfgewicht von unten zu wenig stützen. Aber auch unpassendes Equipment oder ein unausbalancierter Reiter können den Rücken verspannen und ihn somit in die Extension ziehen.
Die Folgen für den Rücken:
Die Facettengelenke (kleine Gelenke, die zwei Wirbelkörper miteinander verbinden) schliessen sich. Und da sich dadurch auch die Nervenaustrittslöcher verengen, kann es zu Nervenirritationen kommen. Die sich annähernden Dornfortsätze begünstigen Kissingspines und das ventrale Längsband (es unterstützt die Wirbelsäule unten an den Wirbelkörpern) wird überdehnt und dies kann zu schmerzhaften Läsionen im Rücken führen.
Durch den entstandenen Senkrücken fehlt den Pferden der Schub der Hinterhand, da sie weniger gut untertreten können. Und was hinten nicht geleistet werden kann, muss vorne kompensiert werden. Konkret bedeutet das, dass der breite Rückenmuskel (M. latissimus dorsi - Zieht im Standbein den Rumpf über die Schulter) nun mehr ziehen muss, weil hinten nicht mehr gut geschoben werden kann. Durch diese Überlastung des entsprechenden Vorderbeins verkürzt den genannten Muskel, der oben am Rücken (an der Faszia Thoracolumbalis) seinen Ursprung hat und zieht die Wirbelsäule weiter in die Extension. Ein Teufelskreis entsteht.
Die Trainingsempfehlungen bei einem Senkrücken:
In erster Linie empfiehlt sich ein vermehrtes Bauchmuskeltraining und die Überprüfung des Equipments (Sattel, Longiergurte) sowie den Reitersitz.
Die Bauchmuskeln werden gut durch Training auf gebogenen Linien angesprochen. Damit das Pferd die fehlenden Bauchmuskeln möglichst nicht mit der Vorhand kompensiert, sollte das Training im Trab in Dehnungshaltung und in einer Daumermethode (ohne Übergänge und Tempiwechsel) erfolgen.
Auch mittels Seitengängen können untertrainierte Bauchmuskeln aufgearbeitet werden.
Im späteren Verlauf (wenn bereits Muskulatur aufgebaut worden ist) kann auch Galopparbeit helfen, die entsprechenden Muskelpartien aufzutrainieren.
Ganz wichtig: wenn immer möglich ohne störendes Equipment trainieren.
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