Das schiefe Pferd
- evelinepernet
- 15. Jan. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. März 2024
Pferde besitzen als Pflanzenfresser einen grossen Blinddarm (Gärkammer). Dieser kann bis zu 70l Volumen fassen. Da dieser Darmabschnitt bei Pferden (wie ja auch bei uns Menschen) auf der rechten Seite des Bauches sitzt, helfen sich die Tiere mit dem rechten Hinterbein, um diese nicht zu unterschätzende Last besser tragen zu können.
Das rechte Hinterbein wird etwas nach aussen gestellt und auch leicht nach aussen gedreht um so die Unterstützungsfläche etwas zu vergrössern. Die Pferde fussen mit hinten rechts somit von Natur aus eher seitlich an der Spur des rechten Vorderbeins vorbei.
Das vordere linke Bein muss mehr diagonalen Schub abfangen, damit es nicht nach aussen kippt. Gleichzeitig fehlt ihm aber der Vorwärtsschub. Das wiederum heisst, dass das linke Vorderbein mehr ziehen muss, weil das rechte Hinterbein weniger schiebt (weil es nicht unter den Körperschwerpunkt tritt). Durch diese Mehrbelastung des linken Vorderbeins verändert sich das ganze Muskelspiel was sich auf die ganze Statik auswirkt.
Aus osteopathischer Sicht ist hier ein Brennpunkt ist entstanden! - Durch gezieltes Training soll das rechte Hinterbein mehr in die Pflicht genommen werden, was das linke Vorderbein wieder entlasten wird.
Im Gegensatz zur natürlichen Schiefe (Blindarm-Theorie) gibt es auch andere Gründe, warum ein Pferd schief läuft.
Von der erworbenen Schiefe sprechen wir, wenn Muskel-, Sehnen- oder Gelenksverletzungen in einem Hinterbein eine Schwäche verursachen und dadurch das kontralaterale Vorderbein mehr leisten muss. Auch hier läuft die entsprechende Vordergliedmasse Gefahr zu überlasten. Überforderte Muskeln verkürzen sich, was zu unphysiologischen Gelenkstellungen und Bewegungsmustern führt.

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